Beantworte die folgenden Fragen und finde heraus, ob der Begriff „Mobbing“ auf Deine oder die Situation der betreffenden Person, wegen der Dich dieser Fragebogen interessiert, zutrifft. Oft sind die Begebenheiten nicht so eindeutig, wie hier beschrieben – antworte aber lieber mit JA, auch wenn eine gewissen Handlung in weniger ausgeprägter Form vorkommt. Solltest Du eine oder mehrere der angeführten Handlungen mindestens einmal in der Woche und mindestens über ein halbes Jahr hinweg erleben, dann ist es ratsam, eine/n Lebensberater:in, Coach:in, Psycholog:in oder Psychotherapeut:in aufzusuchen, der/die Dich bei Deinen Verhaltensänderungen aktiv unterstützen kann.

Das gibt Dir die wichtige Chance, den negativen Kreislauf frühzeitig zu unterbrechen, alternative Handlungen kennenzulernen, zu üben und im Endeffekt bewusst zu setzen. Warte nicht länger, wenn Du bereits einen Leidensdruck spürst, schwäche bereits geschehenes nicht ab, damit hilfst du Dir nicht und noch wichtiger: es kann keine Änderung zum Positiven eintreten.

Solltest Du den Fragebogen durchlesen und Du gehst in die Schule oder machst eine Ausbildung oder Du bist Elternteil und liest ihn wegen Deinem Kind durch, legst Du die beschriebenen Situationen bitte auf das jeweilige Umfeld um. (statt Arbeitsplatz oder Vorgesetzter fügst du einfach LehrerIn, Klassenkolleg:innen etc. ein). 

Warst Du oder die betreffende Person innerhalb der letzten 12 Monate einigen der folgenden Handlungen ausgesetzt?

1. KONTAKTE

• Dein Vorgesetzter schränkt Deine Möglichkeit ein, sich zu äußern.
• Andere Personen schränken Deine Möglichkeit ein, sich zu äußern.
• Du wirst beim Reden ständig unterbrochen

Man übt Druck auf folgende Weise auf Dich aus:

• Man schreit Dich an, schimpft laut mit Dir. 
• Ständige Kritik an Deiner Arbeit.
• Ständige Kritik an Deinem Privatleben.
• Telefonterror
• Mündliche Drohungen
• Schriftliche Drohungen

Dir wird Kontakt auf folgende Weise verweigert:

• Abwertende Blicke oder negativ besetzte Gesten.
• Andeutungen, ohne dass man etwas direkt ausspricht

2. SYSTEMATISCHE ISOLATION

• Man spricht nicht mit Dir
• Man will von Dir nicht angesprochen werden
• Du wirst an einem Arbeitsplatz eingesetzt, an dem Du von anderen isoliert sind
• Den Arbeitskolleg:innen wird verboten mit Dir zu sprechen
• Du wirst wie Luft behandelt

3. BESTRAFUNG DURCH ÄNDERUNG DER ARBEITSAUFGABEN

• Du bekommst keine Arbeitsaufgabe zugewiesen, Du hast nichts zu tun
• Du bekommst sinnlose Arbeitsaufgaben zugewiesen
• Du wirst für gesundheitsgefährdenden Tätigkeiten eingesetzt
• Du erhältst Arbeitsaufgaben, die weit unter Deinem Können liegen
• Du wirst ständig zu neuen Arbeitsaufgaben eingeteilt
• Du erhältst „kränkende“ Arbeitsaufgaben

4. ANGRIFFE AUF DAS ANSEHEN

• Man spricht hinter Deinem Rücken schlecht über Dich 
• Man verbreitet falsche Gerüchte über Dich
• Man macht Dich vor anderen lächerlich
• Man verdächtigt Dich, psychisch krank zu sein
• Man will Sie zu einer psychiatrischen Untersuchung zwingen
• Man macht sich über eine Behinderung, die Du hast, lustig
• Man imitiert Deinen Gang, Deine Stimme und Gesten, um Dich lächerlich zu machen
• Man greift Deine politische oder religiöse Einstellung oder dergleichen an
• Man greift Deine Herkunft an bzw. macht sich darüber lustig
• Du wirst gezwungen, Arbeiten auszuführen, die Ihr Selbstbewusstsein verletzen
• Man beurteilt Deine Arbeit in falscher und kränkender Weise
• Man stellt Deine Entscheidungen in Frage
• Man ruft Dir obszöne Schimpfworte oder andere Ausdrücke nach
• Man macht sexuelle Annäherungen oder sexuelle Angebote in Form von Worten

5. GEWALT UND GEWALTANDROHUNG

• Du wirst zu Arbeiten gezwungen, die Deiner Gesundheit schaden
• Du wirst trotz Deines schlechten Gesundheitszustandes zu gesundheitsschädlichen
• Arbeiten gezwungen
• Man droht Dir mit körperlicher Gewalt
• Man wendet leichtere Gewalt gegen Dich an, um Dir z. B. einen Denkzettel zu verpassen
• Du wirst körperlich misshandelt
• Jemand verursacht Dir Kosten, um Dir zu schaden
• Jemand richtet an Deinem Heim oder an Deinem Arbeitsplatz Schaden an
• Es kommt Dir gegenüber zu sexuellen Handgreiflichkeiten

Quelle: Gekürzte Fassung des von Heinz Leymann entwickelten LIPT-Fragebogens (Leymann Inventory of Psychological Terror). Deutsche Version von Klaus Niedl. dgvt.-Verlag, Tübingen.